Die Taliban verbieten Frauen medizinische Ausbildungen. Das ist eine weitere bittere Verschärfung des Gender-Apartheid-Systems in Afghanistan.
Bis Anfang Dezember 2024 waren medizinische Ausbildungen eine von wenigen Ausnahmen vom Bildungsverbot für Frauen ab dem 13. Lebensjahr.Das neue Verbot schränkt das Recht von Frauen und Mädchen auf Bildung und Arbeit noch weiter ein. Sie können so gut wie keine Arbeit mehr legal ausüben.
Das Verbot hat auch fatale Auswirkungen auf die medizinische Versorgung von Frauen. Denn Frauen dürfen nach den Gesetzen der Taliban nur von Frauen behandelt werden. Dadurch wird ihnen eine medizinische Versorgung verunmöglicht, was bei Lebensgefahr einem Femizid nahekommt.
Aber auch insgesamt ist klar, dass ein Gesundheitssystem, das nur einem Geschlecht die Ausübung der medizinischen Berufe erlaubt, große Mängel aufweist, was negative Auswirkungen auf die gesamte Bevölkerung hat.
Die Taliban setzen ihre Politik der Gender-Apartheid ohne Skrupel fort. Frauen, aber auch die gesamte Bevölkerung in Afghanistan werden dadurch nicht nur unterdrückt, sondern auch ihrer Zukunft beraubt.
Das internationale Vorgehen gegen die Taliban ist ganz offensichtlich nicht zielführend. Meist wird die Lage in Afghanistan ignoriert oder es werden wenig durchdachte Schritte gesetzt.
Es braucht daher ein Ende des Wegschauens. Wir fordern die EU, ihre Mitgliedsstaaten und intern. Organisationen auf, sich aktiv der Situation in Afghanistan zu stellen und Maßnahmen zur Unterstützung zu ergreifen.
Es braucht dringend ein härteres Vorgehen gegen Funktionäre der Taliban und ihre Unterstützer*innen. Immer noch werden sie nur lückenhaft sanktioniert.
Ebenso fordern wir konsequente Maßnahmen zur Unterstützung der Menschen in Afghanistan ein. Für Regierungen und große Organisationen wäre es leicht möglich, finanzielle, organisatorische oder auch schützende Hilfe anzubieten.
–> Werde Jetzt Aktiv
Wir versuchen durch unsere Arbeit den Mut und das Selbstbewusstsein der Frauen zu stärken.
Wir solidarisieren uns mit den mutigen afghanischen Aktivist*innen die sich weiterhin zur Wehr setzen!
Wir mahnen von der österreichischen und europäischen Politik deutlich mehr Engagement für die Menschen in und aus Afghanistan ein. Und setzen uns für ein Ende des blutigen Grenzregims ein!
Komm zum nächsten Treffen der Soligruppe Afghanistan! (jeden ersten Mittwoch im Monat, 18:30 im Amerlinghaus, Stiftgasse 8, 1070 Wien)